AmerikaTouren

Kanada – Atlantik Provinzen

Panamericana – Nordamerika – Kanada

Reisezeit: Mai – August

Route: Nova Scotia – Newfoundland – Prince Edward Island – New Brunswick – Québec – Ontario

Kilometer Verschiffung: 5.546 Km Kilometer Kanada: 6.605 Km Kilometer gesamt: 6.605 Km

Karte Routenplanung

RoRo Verschiffung in Bremerhaven

Wir reisen wieder, nach der Covid-19 Pandemie wollen wir die nächsten Jahre den amerikanischen Kontinent mit Schwerpunkt der Panamericana bereisen. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und wir freuen uns wieder unterwegs zu sein.

Unser Fahrzeug wird nach Nordamerika verschifft und im Vorfeld haben wir hierzu einige Angebote von Agenturen und Reedereien verglichen. Die Entscheidung fällt auf die Agentur IVSSUK mit Sitz in London und die norwegische Reederei Wallenius Wilhelmsen.

Fahrpläne von Reedereien ändern sich häufig und so verspätet sich unsere Abreise leider um ganze vier Wochen. Als wir dann endlich unsere Terminbestätigung erhalten fahren wir unseren Mugel (Steyr 12M18) für die Abfertigung nach Bremerhaven. Hier erledigen wir problemlos alle notwendigen Formalitäten für die spätere Verschiffung nach Halifax in Kanada.

Einige Tage später fliegen wir mit der Fluggesellschaft Condor per Direktflug von Frankfurt nach Halifax. Mit dem Flug und der Abholung unseres Mugel am Hafen ist es für uns ein etwas anderer und ungewöhnlicher Reiseanfang. Wir haben ein Hotel in der Nähe des Autoport am Hafen gebucht und erledigen am Tag darauf die Formalitäten, selten war eine Einreise so einfach.

Fahrzeugübernahme am Autoport Halifax

Unser GPS im Fahrzeug hat es protokolliert, nach 5.546 Km Seeweg nehmen wir endlich den Steyr wohlbehalten am Hafen von Halifax in Empfang. Nach dem Besuch der Tankstelle lassen wir noch den Gastank bei Canadian Tire füllen, anschließend einkaufen im Walmart und schließlich raus aus der Stadt, erstes Ziel ist Peggys Cove.

Unsere ersten Kilometer sind geprägt von dem guten Gefühl, dass nun alle Formalitäten der Einreise und die ersten Besorgungen erledigt sind. Die Sonne und die kühle Luft, zusammen mit den guten Straßen und den ersten Eindrücken von Kanada sind ein richtig gelungener Anfang unserer Reise.

Nova Scotia ist nicht stark besiedelt und wir haben genügend Zeit in Ruhe wieder unseren Reiserhythmus zu finden. Über Peggys Cove und seinen Leuchtturm erreichen wir den Ort Lunenburg (Lüneburg). Mit überwiegend deutschstämmigen Protestanten besiedelt ist es vor allem für seine Schiffswerften und das europäisch geprägte Opern Haus bekannt.

Nach ein paar Tagen erreichen wir den Kejimkujik National Park und kaufen uns dort den für ein Jahr gültigen Nationalpark-Pass (Discovery Pass). Wir freuen uns darauf wieder zu wandern und in dem weitläufigen Park haben wir die vielen Wanderwege fast für uns alleine.

Entlang der St. Mary`s Bay von Nova Scotia führt uns unsere Reise über zwei kostenlose Fähren nach Brier Island, die Umgebung mit Wasser und karger Landschaft hat hier einen besonderen Reiz und auch der Stopp am Balancing Rock ist ein sehenswertes Naturschauspiel.

Ein Highlight in Nova Scotia ist für uns der Cabot Trail und die Cape Breton Highlands, man kann beides einfach per Rundfahrt bereisen und man wird mit vielen schönen Plätzen und Wegen belohnt wie sie nur die Natur erschaffen kann. Hier machen Wanderungen besonderen Spaß.

Auf unserem Weg entlang des Cabot Trail kommen wir nach Cape North und seine Abzweigung zur St. Lawrence Bucht. Auf einem ausgespülten mit Steinen und Schotter belegten Waldweg erreichen wir nach einer halben Stunde oben am Berg einen einsamen Stellplatz mit grandioser Aussicht.

Über den Ort Baddeck und das Alexander Bell Museum fahren wir weiter nach North Sydney wo wir mit der im voraus gebuchten Fähre von Nova Scotia nach Neufundland verschiffen.

Hidden Falls bei Lower Cove

Neufundland ist noch weniger besiedelt und die Natur viel unberührter als in Nova Scotia. Wir fahren die ersten Kilometer nach Lower Cove wo wir zu den Hidden Falls wandern.

Auf dem Viking Trail erreicht man den Gros Morne National Park, die rauhe Küstenlandschaft und die Wanderung zum Western Brook Pond erinnert uns stark an Norwegen.

Die Tablelands im Gros Morne Nationalpark gehören soweit nördlich noch zu den Appalachen und sind durch karges und wüstenartiges Landschaftsbild mit ockergelber Farbgebung geprägt. Es entstand durch die hier selten vorkommende besondere Faltung der Erdkruste welches tiefer gelegenes Gestein des Erdmantels an die Oberfläche befördert. Ein Highlight in Neufundland.

Über den Trans Canada Highway fahren wir in den Norden nach Twilling Gate an die Labradorsee. Wir hätten hier gerne die Gelegenheit gehabt noch ein paar vorbeiziehende Eisberge zu bestaunen aber leider hat die Verspätung unserer Verschiffung nach Kanada das verhindert. Wir machen einen Abstecher zum Boyd´s Cove Beothuk Interpretation Centre mit seiner Ausstellung zum Volk der Beothuk und ihrer Kultur. Hier bekommt man einen guten Einblick in die Zeit vor der europäischen Besiedlung.

Auf unserer abendlichen Suche nach einem Stellplatz am See in der Nähe des Ortes Gander entdecken wir eher zufällig das Silent Witness Memorial. Es ist eine bemerkenswerte Anlage welche an die 256 Opfer des Flugzeug Absturzes vom 12 Dezember 1985 in dieser Gegend erinnert.

Eine Besonderheit auf unseren Reisen mit dem eigenen Fahrzeug ist die Möglichkeit weit entfernte Gegenden wie das Cape St. Mary´s Ecological Reserve zu erreichen. Es gibt hier kaum Menschen und die geschützte Brutvogelkolonie mit über 70.000 Vögeln ist einer der wenigen Plätze auf unserer Erde die man so nah erleben kann.

In der Seevogelkolonie im Reservat leben unter anderem 24.000 Basstölpel und 20.000 Trottellummen.

Cape St. Mary’s Seevogelkolonie

Nach der Rückfahrt mit der Fähre von Neufundland machen wir einen Stopp am Fort Louisbourg in Nova Scotia. Die Festungsstadt ist zu einem Viertel ihrer ursprünglichen Größe rekonstruiert und zeigt als Freilichtmuseum anschaulich das damalige Leben und die Arbeit der Siedler.

Anfang Juli finden in Antigonish die Highland Games statt und wir haben die Gelegenheit die Spiele zu besuchen. Mit Tanz- und Musikwettbewerben, dem angebotenen Essen und dem traditionellen Markt erlebt man die starke schottische Verbundenheit der Region. Wir hatten die Highland Games schon lange auf unserer Liste und sind froh hier einen so schönen Tag zu verbringen.

Baumstammwerfen (caber toss)

Ein besonderes Highlight sind definitiv die “Heavy Games”.

Wir verlassen Nova Scotia und setzen mit der Fähre nach Prince Edward Island über. Hier erledigen wir erst einmal wieder die notwendige Wasser- und Abwasserversorgung. Ein Duschkopf wird schnell umgebaut und dient uns als gute Quelle für Frischwasser.

Am Point Rim finden wir einen schönen Stellplatz wo wir unseren ersten Weißkopfseeadler sehen. Der Großteil der Insel ist übrigens mit Obst- und Gemüseanbau Lieferant für die frischen Lebensmittel in Kanada während die Küste durch rötlichen Sandstein geprägt ist.

Mit Charlottetown kommen wir zum Zentrum und Verkehrsknotenpunkt der Insel, die Stadt hat viele sehenswerte Ecken und Straßen wo wir spazieren gehen. Auch die hier angebotenen Canadian Lobster Rolls schmecken sehr lecker.

Im Norden hat die Insel viele schöne Strände zum Baden und Wandern und wir verbringen hier einige entspannte Tage am Greenwich und Blooming Point Beach.

Wir besuchen auf unserem Weg im Norden der Insel den fiktiven Ort Avonlea, Teil der Geschichte des populären Kinderbuchs Anne of Green Gables. Es war auch das Lieblingsbuch der Schriftstellerin Astrid Lindgren und inspirierte sie nachweislich zu Pippi Langstrumpf.

Langsam geht unsere Zeit auf Prince Edward Island zu Ende und ausgehend vom Cavendish Beach mit seinen Sandsteinklippen verlassen wir die Insel über die mautpflichtige Confederation Bridge. Wir erreichen mit der Provinz New Brunswick wieder Festland und unser Weg führt weiter zur Bay of Fundy.

Hopewell Rocks in New Brunswick ist eine Gesteinsformation, die durch gezeitenbedingte Erosion entstanden ist. Wegen des starken Tidenhubs der Bay of Fundy stehen die Felsformationen zweimal täglich unter Wasser und wir haben die Gelegenheit die Felsen bei Ebbe und Flut zu besichtigen.

Die Weiterfahrt entlang der amerikanischen Grenze führt uns zur Hartland Covered Bridge über dem Saint John River. Die Brücke wurde 1901 gebaut und ist eine Sehenswürdigkeit in der Region. Direkt neben der Brücke finden wir dann auch noch einen schönen und ruhigen Stellplatz.

Als wir die Touristen Information des Grand Falls Staudamm erreichen treffen wir zufällig auf weitere Reisende aus Deutschland, ein netter Austausch am Nachmittag bevor alle ihre Reisen wieder fortsetzen.

Wandern mit Drohnenflug in der Grand Falls Schlucht.

Es beginnt der Abschnitt unserer City Tour durch Kanada und Québec mit seiner Unter- und Oberstadt begeistert uns auf Anhieb. Die Gebäude und Straßen, die Cafe ́s und kleinen Läden zum Einkaufen, vor allem aber die vielfältige Auswahl an Lebensmitteln sind nach langer Zeit mit Einschränkungen eine spürbare Veränderung.

Mit ihren 80 Metern Höhenunterschied sind die Montmorency Falls in der Nähe von Québec ein schöner Ausflug mit abwechslungsreicher Laufstrecke und spektakulärem Ausblick von der Hängebrücke.

Auf unserer City Tour erreichen wir mit Montreal die nächste interessante Stadt im Osten Kanadas. Der Aufstieg vorbei am Villenviertel zum 230 Meter hohen Mont Royal, welcher Namensgeber der Stadt ist, ermöglicht einen guten Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Eine Besonderheit von Montreal ist die Ville intérieure, eine weit verzweigte Untergrundstadt mit zwölf Quadratkilometern. Die Poutine, mit ihrem Ursprung (1950) im ländlichen Raum Kanadas ist als Snack nicht grundlos so populär und wir haben es zur Sicherheit gleich zweimal getestet.

Toronto ist jung modern und bunt, ausgehend vom alten in 1929 eröffneten Luxushotel Fairmont Royal York präsentiert sich diese lebendige Stadt in ihrer ganzen Vielfalt. Egal ob CN Tower, Dundas Square oder Kensington Market, die Stadt vermittelt uns Moderne, Kunst und Kultur mit europäischem Flair.

Wir sind auf dem Weg zu den Niagara Fällen und suchen uns einen Stellplatz am Lake Ontario. Das Wasser ist herrlich kühl und eine letzte Gelegenheit zum Baden vor unserem Grenzübertritt zu den Vereingten Staaten.

Kanadische Horseshoe Falls

Die Niagara Fälle verbinden Erie- und Ontario See und sind an der Grenze zur USA ein grandioses Naturschauspiel. Wir sind beeindruckt obwohl hier vieles sehr touristisch ist.

Mit der Fahrt auf der Rainbow Bridge verlassen wir Kanada und erreichen die Grenzstation der Vereingten Staaten.

Reiseinformationen 

Kommunikation

Englisch und Französisch

Grenze

Einreise: Grenzstation Halifax ohne Probleme passiert, Pass und Zollkontrolle sind freundlich und normal verlaufen. Das Zollamt zur temporären Einfuhr des Fahrzeugs befindet sich in Halifax außerhalb vom Hafen.

Ausreise: Grenzstation an der Rainbow Bridge Niagara Falls USA ohne Probleme passiert, es gab keine Pass und Zollkontrolle der kanadischen Behörden.

Formalitäten: Einreise: Registrierung eTA und Anmeldung ArriveCAN sowie Abschluß KFZ Haftpflicht ist Pflicht. Die KFZ Haftpflicht wurde nicht überprüft.

Versorgung

Devisen: Bank- oder Kreditkarten und Bargeld in Landeswährung

Telefon/Internet: Wir haben eine Koodo (Telus) Prepaid Simkarte mit gutem Netz in Halifax gekauft.

Einkaufen: Supermärkte wie z.B. Walmart, außerhalb kleinere Läden. Das Angebot, vor allem an Obst und Gemüse, ist teilweise stark reduziert. Wein und Bier werden in separaten Shops mit Lizenz zu hohen Preisen angeboten.

Wasser: Dump Station, Touristen Information, Tankstellen.

Kraftstoff: An allen Tankstellen ohne Probleme.

KFZ-Versicherung: Haftpflichtversicherung über SeguroGringo.

Umwelt

Müll und Entsorgung: Mülleimer und für Abwasser Entsorgung an Dumpstation.

Stellplätze: Freie Stellplätze, Parkplätze, Campingplätze

Straße / Maut: Keine Maut. Schotterpisten und Straßen sind in sehr gutem Zustand.

Länderinformationen

Länderinformationen: Info Kanada

ÖAMTC – Reiseformalitäten: Info Kanada

Reisewetter: Info Kanada

Tropeninstitut: Info Kanada

Dieselpreis: Info Kanada

Länderübergreifende Reiseinformationen: Links und Apps

Tags:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


error: Content is protected !!